Nur wenn Kinder hören, können sie sprechen lernen, ihre Sprechfähigkeit weiter entwickeln und an der Gemeinschaft teilhaben. Hören können ist auch die Voraussetzung dafür, dass sich ihr Gehirn normal entwickelt. Seit ein paar Jahren gibt es deshalb in Deutschland das Neugeborenen-Hörscreening, mit dem bereits kurz nach der Geburt getestet wird, ob ein Baby hören kann. Auch bei den regelmäßigen Untersuchungen im Kindesalter sollte das Hörvermögen überprüft werden. Trotz dieser Untersuchungen gibt es immer noch viele Kinder, deren Hörvermögen eingeschränkt ist. Besonders Eltern merken das nicht immer gleich, schließlich hat jedes Kind mal einen Dickkopf oder „will einfach nicht hören“, weil es gerade im Trotzalter ist. Manche Kinder entwickeln auch unbewusst Strategien, um ihren Hörverlust zu kompensieren. Deshalb ist es umso wichtiger, von Zeit zu Zeit immer wieder darauf zu achten, ob das Kind gut hört und bei einem Verdacht auf eine Hörminderung schnell zu handeln.
Ein Test beim HNO-Arzt oder Hörakustiker kann schnell Aufschluss darüber geben, ob eine Hörminderung vorliegt. Erkennt der HNO-Arzt die Notwendigkeit für ein Hörgerät geht es zu einem Hörakustik-Fachbetrieb, in dem Pädakustiker arbeiten. Pädakustiker sind Hörakustiker, die zusätzlich speziell für die Versorgung von Kindern ausgebildet sind. Bei kleinen Kindern ist es unter Umständen schwierig, genaue Hörtests durchzuführen oder die Hörsysteme anzupassen. Da ist oft viel Geduld gefragt, eine spielerische Herangehensweise und besondere Testverfahren mit beobachtenden Elementen. Pädakustiker wissen, welche Hörsysteme extra für Kinder und Babys entwickelt wurden und sich mit ihrer kompakten und leichten Bauweise perfekt den kleinen Ohren anpassen. Sie können Eltern und Kindern erklären, wie sie ihre Hörsysteme tragen und pflegen sollten und kennen sich mit Zubehör wie FM-Anlagen aus, die in der Schule eingesetzt werden. Der Pädakustiker hilft mit Kontakten zu Interessenverbänden und Förderstellen und arbeitet von Anfang an eng mit den pädaudiologischen Abteilungen der Kliniken und Frühförderstellen, Kinderärzten, Logopäden und Hörpädagogen zusammen.
Hörgeräte zu tragen, fällt Kindern übrigens häufig leichter als älteren Menschen. Sie gewöhnen sich schnell daran und lieben besonders bunte Modelle, die sich individuell gestalten lassen. Aktuelle Modelle, die man mit dem Smartphone koppeln kann, machen sie zum Klassenstar! Und weil moderne Hörgeräte ziemlich robust sind und auch noch sicher sitzen, ist Sport und Herumtoben damit kein Problem.
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Kontaktieren Sie bitte Ihren Haus- oder Facharzt für weitere Details und Untersuchungen.