Ob mit Hörgeräten oder ohne, wenn sich viele Menschen in einem
Raum befinden und alle durcheinander reden, fällt das Verstehen jedem schwer.
Man nennt das den „Cocktailparty-Effekt“. In einer Geräuschkulisse mit vielen
Hintergrundgeräuschen und Stimmengewirr, fällt es schwer, sich auf einen
Sprecher zu fokussieren.
Mit diesen Tipps und Zubehör gelingt das Zuhören in jeder Umgebung:
- Wendet man sich seinem Gesprächspartner zu, wenn man miteinander redet, kann man nicht nur an seinen Lippen ablesen, was er zu sagen hat. Auch der Gesichtsausdruck und die Gestik verraten viel und sind besser zu erkennen.
- Die Raumakustik spielt eine entscheidende Rolle, wenn man ein Gespräch führen möchte. Klinisch kühle Restaurants mögen chic sein, erschweren aber das Verstehen. Fliesen- und Marmorfußböden ohne Teppiche sind pflegeleicht, sorgen aber besonders in Verbindung mit glatten Wänden und Fenstern ohne Vorhänge sowie hohe Decken für viel Hall. Geschirr- und Gläserklirren sowie andere Nebengeräusche hören sich in dieser Umgebung besonders laut an und stören effektiv jedes Gespräch.
- Wer selbst den Ort für das Treffen vorschlägt, ist auf der sicheren Seite. Dazu kann man sich vorab informieren, ob es in der in Frage kommenden Location ruhige Ecken und Tische gibt, wo man sich gut unterhalten und gegenseitig verstehen kann. Hinweise dazu gibt es zum Beispiel im Internet.
- Hilfsmittel erweitern den Wirkungsgrad der Hörgeräte. Für alle Hörgeräte gibt es Zubehör für besonders herausfordernde Hörsituationen, wie zum Beispiel externe Mikrophone, die sich drahtlos mit den Hörgeräten verbinden und Sprache oder andere Audiosignale direkt übertragen. So ein Mikrophon kann zum Beispiel auf dem Tisch liegen. Steht der Sprecher etwas weiter entfernt, kann er es sich um- oder anhängen. Bei einigen Systemen funktioniert das auf eine eine Entfernung von bis zu 30 Metern, also zum Beispiel in einer Turnhalle oder einem größeren Festsaal!
- Induktionsanlagen
erleichtern das Verstehen in vielen öffentlichen Räumen! Viele Hörgeräte
verfügen über eine T-Spule, auch Induktionsspule genannt. Über diese Spule
lässt sich das elektromagnetische Signal von Induktionsanlagen empfangen, die es in vielen Kirchen, Konzertsälen
und in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen gibt . Die gekennzeichneten Bereiche
sind mit einer Kupferschleife im Boden ausgestattet, die unschädliche
elektromagnetische Wellen aussendet. Wer ein Hörgerät mit einer T-Spule trägt
und diese aktiviert hat, kann damit den Ton von der Kanzel oder die Durchsage
am Bahnhof direkt im Hörgerät hören, ohne dass die Nebengeräusche mit verstärkt
werden. Ob eine Induktionsanlage installiert ist, verrät ein blaues Symbol mit
einem weißen, abstrahierten Ohr auf blauem Grund und einem großen blauen T in
einem kleinen weißen Kreis.
– Der offene Umgang mit einer Hörminderung gegenüber Gesprächspartnern hilft und bewahrt vor Missverständnissen. So kann man zum Beispiel darauf hinweisen, in einer lauten Umgebung nicht gut zu verstehen.
Von 5,4 Millionen Menschen in Deutschland mit einer festgestellten Schwerhörigkeit sind rund 3,5 Millionen mit Hörsystemen versorgt! (Quelle: Bundesinnung der Hörakustiker, biha)
BLOGBEITRAG powered by LEMKE hören