Wer besser hört, bleibt länger geistig fit. Soziale und geistige Aktivität gelten als wichtige Präventionsmaßnahmen gegen Demenz. Diese These stützen amerikanische und französische Wissenschaftler, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und Demenz beschäftigt haben.
Bei einem Hörverlust kommen nur noch wenige oder unvollständige elektrische Reize im Gehirn an. Um sie zu entschlüsseln und Sprache zu verstehen, braucht es enorm viel Energie, die an anderer Stelle fehlt. Das Ergebnis: Nervenverbindungen werden abgebaut, die betroffenen Teilbereiche des Gehirns schrumpfen. Es verliert noch schneller an Masse, als es der natürliche Alterungsprozess ohnehin vorsieht. Bereits eine leichtere Hörminderung kann das Kurzzeitgedächtnis negativ beeinflussen. Das Risiko einer Demenz und kognitiver Einbußen steigt erheblich. Erschwerend kommt hinzu, dass Menschen mit einer Hörminderung sich nach und nach aus der Gesellschaft zurückziehen, weil das Hören mit Hörverlust anstrengend ist. Sich auf das Verstehen von Sprache in einer lauten Umgebung konzentrieren zu müssen, ermüdet bereits normalhörende Menschen, mit Hörverlust wird es noch herausfordernder. Um Missverständnissen vorzubeugen und nicht ständig nachfragen zu müssen, weil er oder sie etwas nicht verstanden hat, will auch keiner. Die Lebensqualität leidet und die wichtige geistige Anregung fehlt. Es beginnt ein Teufelskreis.
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