Prävention ist der beste Schutz vor schweren Hörschäden. Dazu gehören laut Ärzten und Hörakustikern zwei wichtige Dinge: Gehörschutz sowie regelmäßige Hörvorsorge ab 55 Jahren. „Ab einem Alter von 55 Jahren sollte jeder einmal im Jahr einen kostenlosen Hörcheck beim Hörakustiker machen“, empfiehlt Martin Blecker, Präsident der Europäischen Union der Hörgeräteakustiker e.V.. Blecker schließt sich damit einer Forderung von Deutschlands Kassenärzten an, die bereits ab einem Alter von 50 Jahren empfehlen, regelmäßig das Gehör prüfen zu lassen. Schwerhörigkeit sei eine „verkannte Volkskrankheit“, hat die kassenärztliche Vereinigung festgestellt. Isolation, Depression, Demenz und Verletzungen die möglichen Folgen. Vorsorgeuntersuchungen seien demnach absolut geboten. Ein professioneller Hörtest beim Hörakustiker gibt Auskunft über den persönlichen Hörstatus und liefert genaue Daten zum persönlichen Hörvermögen. Wird der Test in regelmäßigen Abständen gemacht, sind Veränderungen rechtzeitig und gut zu erkennen.
Denn tatsächlich kommt ein Hörverlust oft schleichend und bleibt lange unbemerkt. In vielen Fällen ist es zuerst die Familie, die darauf aufmerksam macht, dass der Fernseher schon wieder so laut ist. Oder man selbst hat den Eindruck, dass die Gesprächspartner immer undeutlicher sprechen und sie deshalb nur schwer zu verstehen sind. In dieser Phase kompensiert das Gehirn die fehlenden Signale aus dem Gehör noch. Das Verstehen wird anstrengend, ist aber noch möglich. Wenn der Hörverlust massiver wird und immer mehr Nervenverbindungen die Arbeit einstellen, weil die Reize aus dem Gehör fehlen, sind einzelne Wörter und Sätze gar nicht mehr zu verstehen. Ist es über die Jahre der schleichenden Hörminderung zu einer Hörentwöhnung gekommen, wird deren Rehabilitation schwierig. Das Hören muss neu gelernt werden.
Die Altersempfehlung für den regelmäßigen Hörtest basiert auf der natürlichen Alterung unseres Gehörs. Das kriegt zwar keine Falten wie die Haut, aber die kleinen Haarsinneszellen im Innenohr nutzen mit der Zeit ab und wachsen nicht nach. Allein die Tatsache, dass unser Gehör niemals schläft, sondern 24 Stunden lang jeden Tag auf Empfang ist, macht deutlich, welche „Arbeit“ die Haarsinneszellen im Innenohr leisten. Wie stark sie abnutzen, ist darüber hinaus von verschiedenen Faktoren abhängig, etwa einer starken Lärmbelastung. Der natürliche Alterungsprozess, die Altersschwerhörigkeit, ist die häufigste Ursache für eine Hörminderung.
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